Wolfgang Heinze wiedergewählt
Von Ulf Grieger
Seelow (MOZ)Der Kreistag Märkisch-Oderland
hat sich konstituiert. Mit großer Mehrheit wählten die Mitglieder Wolfgang
Heinze (Die Linke) wieder zu ihrem Vorsitzenden.
Mit einem Spruchband haben Anhänger
und Unterstützer der Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegung und der
Vereinigten Bürgerbewegung Hoppegarten vor der konstituierenden Sitzung des
Kreistages dagegen protestiert, dass Peter Ködderitzsch
sein Mandat als Kreistagsmitglied annimmt. Die
Begründung drückten die Aktivisten jedem Abgeordneten und allen Gästen der
Sitzung per Flugblatt in die Hand. Sie werfen Ködderitzsch
vor, bereits acht Tage nach der Wahl die Bürgerbewegung verlassen und somit die
Interessen seiner Wähler verraten zu haben. Dessen ungeachtet konnte Ködderitzsch jedoch als Alterspräsident des Kreistags die
erste Sitzung eröffnen. Die verlief reibungslos.
Als an Lebensjahren ältester
gewählter Abgeordneter hatte Peter Ködderitzsch in
seiner Eröffnungsrede seinen Respekt vor dem in der vorangegangenen Wahlperiode
Erreichten zum Ausdruck gebracht. Für die neue Wahlperiode gab er seiner
Hoffnung Ausdruck, dass die Kreispolitik allen Schichten und Altersgruppen der
Bevölkerung zugute kommen möge.
Ein Einstieg, für den sich Wolfgang
Heinze als neuer Kreistagsvorsitzender ausdrücklich
bedankte. Dieter Schäfer, Chef der Fraktion Die Linke, hatte Heinze
vorgeschlagen. In geheimer Wahl votierten 41 von 53 Kreistagsmitgliedern,
zu denen auch Landrat Gernot Schmidt gehört, für die Wiederwahl des
langjährigen Vorsitzenden. Heinze war sichtlich bewegt, zum vierten Male das
Vertrauen erhalten zu haben. Der 1944 geborene Landwirt, der seit 1969 in der Seelower Region tätig ist, verschwieg insbesondere den
neuen Kreistagsmitgliedern nicht, dass er zwischen
1978 und 1989 Sekretär der Kreisleitung der SED in Seelow
war. "Das ist eine Zeit, die ich heute sehr kritisch sehe", so
Heinze. Für die neue Wahlperiode sei er zuversichtlich, dass eine gute Arbeit
zum Wohle der Bürger geleistet werden kann.
Bei der auf Antrag von Jutta Lieske,
Chefin der SPD-Fraktion, öffentlichen Wahl der Stellvertreter des Kreistagsvorsitzenden wurde die Stärke der Kooperation
zwischen den Fraktionen von Linker, SPD und Bauern deutlich. Erste Stellvertreterin
wurde Hannelore Kaul (SPD). Zweiter Stellvertreter ist Dieter Rauer von der
Bauernfraktion. Gegen diese Entscheidung stimmten etliche Mitglieder der CDU
und machten so deutlich, dass dieser Posten eigentlich ihrer nach Sitzen
stärkeren Fraktion zugekommen wäre. So allerdings mussten sie sich mit der
Position drei in der Stellvertreterhierarchie begnügen, die Hans-Dietrich
Augustin einnimmt. Klaus-Dieter Lehmann, Fraktionschef der FDP, und Lothar Hunziger von der Fraktion Grüne/Pro Zukunft komplettieren
das Präsidium.
Zur Diskussion führte die Besetzung
des Kreisausschusses. Hans-Georg von der Marwitz, Fraktionschef der CDU, regte
an, statt des Landrates ein anderes Kreisausschussmitglied mit dem Vorsitz zu
beauftragen. Eine Idee, die Linke-Fraktionschef Dieter Schäfer zurückwies.
Gernot Schmidt betonte, dass er sich sehr wohl in der Lage sehe, diese Funktion
auch in der neuen Wahlperiode zu bekleiden. Neben Schmidt arbeiten im
Kreisausschuss: Dieter Schäfer, Hagen Kattner,
Bettina Fortunato und Klaus Otto (Die Linke), Jutta Lieske, Christel Kneppenberg, Volker Melchert (SPD), Hans-Georg von der
Marwitz, Norbert Buchholz (CDU), Bodo Schulz (Bauern), Klaus-Dieter Lehmann
(FDP), Burkhard Petzold (Grüne/Pro Zukunft).
Karla Frenzel, Wahlleiterin von Märkisch-Oderland,
informierte darüber, dass es keine Einwände zur Kreistagswahl
gegeben hatte. Sie nutzte die Gelegenheit, sich bei allen rund 2200 Wahlhelfern
zu bedanken, die sich mit großem Engagement der nicht leichten Aufgabe gestellt
hatten, die mit der Kommunalwahl angestanden hatte. Ein Dank, dem sich im Namen
aller Kreistagsmitglieder auch Wolfgang Heinze
anschloss.
Quelle:
www.moz.de