Zum Neubau von Industrie- und Gewerbegebieten in Brandenburg
Bei Seddin im Landkreis Potsdam-Mittelmark soll ein neues Industrie- und Gewerbegebiet entstehen. Genau wie mit der bereits errichteten Tesla-Fabrik bei Grünheide sollen hierfür unter anderem intakte Waldflächen gerodet werden, womit die Umweltbelastungen im direkten Berliner Umland weiter massiv ansteigen würden.
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Umwelt spricht sich nicht gegen die Schaffung von neuen und hochwertigen Arbeitsplätzen im Land Brandenburg aus. Jedoch sollten solche Ansiedlungen gezielt der Entwicklung unseres Landes dienen. Wenn im Umland von Berlin Naherholungs- und Naturflächen in so großem Maßstab verschwinden, ebenso sich Wasserknappheit und Umweltprobleme verstärken, wirkt sich das negativ auf die gesamte Landesentwicklung aus.
Aus dieser Sicht und aus der Sicht des gegenwärtigen Arbeitskräftemangels in den Ballungsgebieten sollten dringend andere Kriterien bei der Standortwahl von Industrieansiedlungen in Betracht gezogen werden. Es gibt in Brandenburg zahlreiche Militär- und Industriebrachen, die eigentlich rückgebaut gehören. Die Nutzung solcher Standorte – wie z. B. um Jüterbog und Luckenwalde – wäre sinnvoller. Diese liegen nicht weit entfernt von dem geplanten Standort bei Seddin. Auch hier gibt es sehr gute Anbindungen an das Straßen- und Schienennetz. Investitionen in Berlin-fernen Räumen entwickeln Brandenburg im Gesamten für die Zukunft weiter. Hiervon können Arbeitskräfte der ländlichen Regionen, aber auch aus Berlin und Umland, profitieren.
Durch die Nutzung bereits versiegelter Flächen wird die Umwelt weniger belastet. Der Wasser- und Naturhaushalt kann solche zusätzlichen Eingriffe in den ländlicheren Räumen besser ausgleichen und die Naherholungsbereiche im Berliner Umland werden geschont.
Vinzenz Lorenz
LAG Umwelt